Du ernährst dich gegen Ende des Monats von Nudeln mit Nix, schmuggelst billiges Dosenbier in Konzerte und sitzt im Winter mit vier Pullovern und fünf Paar Socken in der Wohnung, weil: Heizkosten sparen? Kein Problem, in Linz kann man auch ohne viel Geld viel unternehmen – wir haben herausgefunden, wo.
Mural Harbor
Wer Lust auf moderne Kunst hat, aber kein Kleingeld für den Museumseintritt, findet im Linzer Hafen vielleicht die Lösung: Über 100 Graffitis von heimischen und internationalen Künstler*innen zieren die riesigen Lagerhallen, Container und Fassaden. Die Outdoor-Galerie mitten in der Industrieromantik lässt sich am besten mit einer der geführten Touren zu Fuß oder Boot besichtigen, aber psssst: Wenn man an der Industriezeile am Modellflugplatz bis ganz nach vorne zum Ende der kleinen Landzunge spaziert, lassen sich so einige Werke auch gratis besichtigen.
Shoppen gehen!
Ja, wirklich! Aber abseits von PlusCity und Landstraße. Im Linzer Kostnixladen im Willy*Fred (Graben 3) gibt es Kleidung, Bücher und andere gebrauchte Gegenstände, die auf eine*n neue*n Besitzer*in warten. Ganz ohne Geld! Nicht weit entfernt, vor dem Architekturforum Oberösterreich (Herbert-Bayer-Platz 1), stehen in einem Glaskasten kostenlose Bücher bereit. Und im Café Meier (Pfarrplatz 7) gibt es sogar eine offizielle Book Crossing Zone, in der Lesestoff kostenlos mit nach Hause genommen werden kann. Umgekehrt geht das natürlich auch – an allen drei Orten sind (Sach-)Spenden gern gesehen.
Pferdeeisenbahntrasse
Um früher das begehrte weiße Gold aus dem oberösterreichischen Salzkammergut in der ganzen Welt zu verscherbeln, war eigentlich die Donau ein beliebter Transportweg, hatte aber ihre Grenzen, also, Ufer. Um also Salz nach Budweis in der heutigen Tschechischen Republik zu transportieren, baute man die Pferdeeisenbahn: Zwei Schienen, eine Art Kutsche und ein Pferd, das ziehen musste. Dass dieses Konzept schnell von besseren Transportmitteln (um genau zu sein: einer echten Eisenbahn) abgelöst wurde, überraschte niemanden. Dass man auf der alten Pferdeeisenbahntrasse heute aber ausgezeichnet Radfahren kann, vielleicht schon. Die Gemütlichen fahren mit dem Zug in den Norden und radeln immer leicht bergab, Sportbegeisterte steigen in St. Magdalena bei Linz ein und strampeln sich durch das Mühlviertel.
Kost-Proben im Brucknerhaus
Seit letztem Herbst gibt es die Konzerte des Bruckner Orchesters Linz auch in der Sparversion – in regelmäßigen Abständen werden unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Markus Poschner „Kost-Proben“ im Brucknerhaus angeboten. Für ein paar Euro bekommt man hier Einblicke hinter die Kulissen des Konzerthauses, lernt musikalische Meisterwerke näher kennen und lauscht einer Probe des Orchesters. Wer möchte, zahlt ein bisschen mehr und bleibt anschließend für Imbiss und Diskussion im Restaurant Anklang. Muss aber nicht!
Stadtwanderungen
Man kann sich von den katastrophalen Photoshop-Künsten auf der offiziellen Stadtwanderwege-Broschüre abschrecken lassen – muss man aber nicht. Alle, die sich gerne mal die Füße vertreten, werden bei den 10 markierten Routen bestimmt fündig. Und wenn das nicht genug ist? Kann man ja mal auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen. In der Stadt mit den meisten Grünflächen Österreichs findet man sicherlich ein paar ruhige Oasen und verwachsene Pfade…
Über Dächer und vorbei an Fassaden
Wer nicht viel von Wandern hält, sondern die Stadt lieber gemütlicher entdeckt, kann sich spazierend oder mit dem Lift auf die Suche nach ein paar neuen Perspektiven machen. Die schönsten Aussichten über Linz gibt es nicht nur am Pöstlingberg, Freinberg oder vom Linzer Schloss, sondern auch vom 15. Stock des Wissensturms. Hinauffahren und staunen kostet nichts! Alle, die es noch gmiadlicher wollen, finden am Boden des Alten Rathauses vielleicht ihr Glück – hier sieht man die Stadt als riesige Luftaufnahme unter den eigenen Füßen. Ganz neue Sichtweisen auf Linz bekommt man auch bei den ArchitekTOUREN des afo: Auf ihrer Webseite sind verschiedene Routen vorbei an bedeutender Linzer Architektur aufgezeichnet, bereit zum Nachmachen.
Straßenevents und andere Gratisveranstaltungen
Linz feiert Kultur. Für alle! Deshalb gibt es über das Jahr verteilt unzählige Veranstaltungen, die entweder mitten auf der Straße stattfinden oder gleich ganz gratis sind. Ob man beim Pflasterspektakel von atemberaubender Akrobatik am Hauptplatz oder musikalischen Genüssen in der Altstadt überrascht wird, den leuchtenden Himmel bei der herbstlichen Klangwolke bestaunt, die Gratis-Flächen am Ars Electronica Festival erkundet oder den Hafen bei den Bubble Days unsicher macht, Eintritt muss man hier nirgends zahlen. Genauso wenig übrigens, wenn man auf der Donaulände picknickt, während nebenan das Ahoi! Festival des Posthofs stattfindet. Ganz zufällig, versteht sich!
An der Donau chillen
Na-no-na-ned! Wenn man schon am Ufer der schönen, braunen (ähm, blauen?) Donau wohnt, kann man sie auch ausnutzen! Sonnenbaden am Donaustrand in Urfahr, auf der Donaulände ein Bierchen zwitschern, während man der Sonne beim Untergehen zusieht, oder ein Paarl Würstel überm offenen Feuer am Donaubadestrand beim Winterhafen grillen – chillen ist überall gratis. Übrigens auch bei den Linzer Badeseen: Pleschinger-, Pichlinger- und Weikerlsee ahoi!
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Fräulein Flora Linz gönnt sich eine Auszeit
Unsere fleißigen Schreiberlinge sind ja alle freiberulich tätig und derzeit in anderen Projekten schwer involviert. Deshalb macht der Blog hier eine kleine Pause. Aber keine Sorge: Alle Tipps bleiben natürlich online und sobald es weitergeht, geben wir euch Bescheid. In der Zwischenzeit könnt ihr gerne bei Fräulein Flora Salzburg vorbeischauen. Dort steppt der Bär umso mehr.
Du ernährst dich gegen Ende des Monats von Nudeln mit Nix, schmuggelst billiges Dosenbier in Konzerte und sitzt im Winter mit vier Pullovern und fünf Paar Socken in der Wohnung, weil: Heizkosten sparen? Kein Problem, in Linz kann man auch ohne viel Geld viel unternehmen – wir haben herausgefunden, wo.
Mural Harbor
Wer Lust auf moderne Kunst hat, aber kein Kleingeld für den Museumseintritt, findet im Linzer Hafen vielleicht die Lösung: Über 100 Graffitis von heimischen und internationalen Künstler*innen zieren die riesigen Lagerhallen, Container und Fassaden. Die Outdoor-Galerie mitten in der Industrieromantik lässt sich am besten mit einer der geführten Touren zu Fuß oder Boot besichtigen, aber psssst: Wenn man an der Industriezeile am Modellflugplatz bis ganz nach vorne zum Ende der kleinen Landzunge spaziert, lassen sich so einige Werke auch gratis besichtigen.
Shoppen gehen!
Ja, wirklich! Aber abseits von PlusCity und Landstraße. Im Linzer Kostnixladen im Willy*Fred (Graben 3) gibt es Kleidung, Bücher und andere gebrauchte Gegenstände, die auf eine*n neue*n Besitzer*in warten. Ganz ohne Geld! Nicht weit entfernt, vor dem Architekturforum Oberösterreich (Herbert-Bayer-Platz 1), stehen in einem Glaskasten kostenlose Bücher bereit. Und im Café Meier (Pfarrplatz 7) gibt es sogar eine offizielle Book Crossing Zone, in der Lesestoff kostenlos mit nach Hause genommen werden kann. Umgekehrt geht das natürlich auch – an allen drei Orten sind (Sach-)Spenden gern gesehen.
Pferdeeisenbahntrasse
Um früher das begehrte weiße Gold aus dem oberösterreichischen Salzkammergut in der ganzen Welt zu verscherbeln, war eigentlich die Donau ein beliebter Transportweg, hatte aber ihre Grenzen, also, Ufer. Um also Salz nach Budweis in der heutigen Tschechischen Republik zu transportieren, baute man die Pferdeeisenbahn: Zwei Schienen, eine Art Kutsche und ein Pferd, das ziehen musste. Dass dieses Konzept schnell von besseren Transportmitteln (um genau zu sein: einer echten Eisenbahn) abgelöst wurde, überraschte niemanden. Dass man auf der alten Pferdeeisenbahntrasse heute aber ausgezeichnet Radfahren kann, vielleicht schon. Die Gemütlichen fahren mit dem Zug in den Norden und radeln immer leicht bergab, Sportbegeisterte steigen in St. Magdalena bei Linz ein und strampeln sich durch das Mühlviertel.
Kost-Proben im Brucknerhaus
Seit letztem Herbst gibt es die Konzerte des Bruckner Orchesters Linz auch in der Sparversion – in regelmäßigen Abständen werden unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Markus Poschner „Kost-Proben“ im Brucknerhaus angeboten. Für ein paar Euro bekommt man hier Einblicke hinter die Kulissen des Konzerthauses, lernt musikalische Meisterwerke näher kennen und lauscht einer Probe des Orchesters. Wer möchte, zahlt ein bisschen mehr und bleibt anschließend für Imbiss und Diskussion im Restaurant Anklang. Muss aber nicht!
Stadtwanderungen
Man kann sich von den katastrophalen Photoshop-Künsten auf der offiziellen Stadtwanderwege-Broschüre abschrecken lassen – muss man aber nicht. Alle, die sich gerne mal die Füße vertreten, werden bei den 10 markierten Routen bestimmt fündig. Und wenn das nicht genug ist? Kann man ja mal auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen. In der Stadt mit den meisten Grünflächen Österreichs findet man sicherlich ein paar ruhige Oasen und verwachsene Pfade…
Über Dächer und vorbei an Fassaden
Wer nicht viel von Wandern hält, sondern die Stadt lieber gemütlicher entdeckt, kann sich spazierend oder mit dem Lift auf die Suche nach ein paar neuen Perspektiven machen. Die schönsten Aussichten über Linz gibt es nicht nur am Pöstlingberg, Freinberg oder vom Linzer Schloss, sondern auch vom 15. Stock des Wissensturms. Hinauffahren und staunen kostet nichts! Alle, die es noch gmiadlicher wollen, finden am Boden des Alten Rathauses vielleicht ihr Glück – hier sieht man die Stadt als riesige Luftaufnahme unter den eigenen Füßen. Ganz neue Sichtweisen auf Linz bekommt man auch bei den ArchitekTOUREN des afo: Auf ihrer Webseite sind verschiedene Routen vorbei an bedeutender Linzer Architektur aufgezeichnet, bereit zum Nachmachen.
Straßenevents und andere Gratisveranstaltungen
Linz feiert Kultur. Für alle! Deshalb gibt es über das Jahr verteilt unzählige Veranstaltungen, die entweder mitten auf der Straße stattfinden oder gleich ganz gratis sind. Ob man beim Pflasterspektakel von atemberaubender Akrobatik am Hauptplatz oder musikalischen Genüssen in der Altstadt überrascht wird, den leuchtenden Himmel bei der herbstlichen Klangwolke bestaunt, die Gratis-Flächen am Ars Electronica Festival erkundet oder den Hafen bei den Bubble Days unsicher macht, Eintritt muss man hier nirgends zahlen. Genauso wenig übrigens, wenn man auf der Donaulände picknickt, während nebenan das Ahoi! Festival des Posthofs stattfindet. Ganz zufällig, versteht sich!
An der Donau chillen
Na-no-na-ned! Wenn man schon am Ufer der schönen, braunen (ähm, blauen?) Donau wohnt, kann man sie auch ausnutzen! Sonnenbaden am Donaustrand in Urfahr, auf der Donaulände ein Bierchen zwitschern, während man der Sonne beim Untergehen zusieht, oder ein Paarl Würstel überm offenen Feuer am Donaubadestrand beim Winterhafen grillen – chillen ist überall gratis. Übrigens auch bei den Linzer Badeseen: Pleschinger-, Pichlinger- und Weikerlsee ahoi!