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Künstliche Intelligenz zum Angreifen: Das neue Ars Electronica Center

Wir haben die neuen Ausstellungen im Ars Electronica Center besucht.

Hurra, es weht ein frischer Museumswind in Linz: Das Ars Electronica Center wurde in den letzten Wochen neu gestaltet und das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir haben uns für euch die neuen Ausstellungen rund um die Themen „Künstliche Intelligenz“, „Neuro-Bionik“ und „Global Shift“ angesehen und unsere Köpfe rauchen lassen. Denn eines ist sicher: Nach dem AEC ist man immer schlauer als vor dem AEC.

Von Marionetten und Würmern

Egal ob Alexa, autonomes Fahren, die Gesichtserkennung beim iPhone oder am Flughafen – KI-Systeme, also künstlich intelligente Algorithmen, sind bereits jetzt ein relevanter Teil unserer Gesellschaft und nehmen uns unzählige Aufgaben ab. Aber kann KI beispielsweise auch Kunst erzeugen? Genau dieser Spagat zwischen Technologie, Gesellschaft und Kunst steht im Mittelpunkt der neuen Ausstellungen. Paradebeispiel für diese Kombination sind etwa die zwei Roboarme in der Installation pinocchio, die immer wieder einen vordefinierten Tanz mit zwei Marionetten abspielt – eine handgeschnitzt, die andere frisch aus dem 3D-Drucker. In Zukunft soll er aus allen einstudierten Tänzen eigene Bewegungsmuster kombinieren und eigene Zusammenhänge kreieren können.

Marionetten im neuen Ars Electronica Center

Credit: Ars Electronica / vog.photo

Ihr wollt euch das selbst anschauen? Dann schreibt uns bis 19. Juni eine E-Mail mit dem Betreff „Ich bin kein Roboter“ an linz@fraeuleinflora.at. Unter allen Einsendungen verlosen wir 2×2 Tickets ins AEC!

Damit KI-Systeme noch besser werden, blickt man immer öfter auf die Entwicklungen in der Neurowissenschaft: So lässt sich zum Beispiel bereits das Konnektom, also: alle Nervenverbindungen eines Lebewesens, von einfachen Organismen wie Würmern aufschlüsseln und dann digital nachbilden. Das Resultat lässt sich im Anschluss wie eine Art Programm auf einer Maschine installieren – ohne viel Trainieren, wie es normalerweise bei KI notwendig ist, kann die Maschine somit sofort bestimmte Dinge ausführen. Kleine Kostprobe gefällig? Ein im AEC ausgestellter Roboterwurm zeigt genau das – er bewegt sich wie ein echter, lebendiger Wurm, obwohl er überhaupt nicht zusätzlich programmiert wurde. Ziemlich schräg, aber auch ziemlich cool!

Atmo im neuen Ars Electronica Center

Credit: Ars Electronica / Robert Bauernhansl

Learning by doing

Welche Auswirkungen KI auf unsere Gesellschaft hat, zeigt sich auch gleich eingangs bei „What A Ghost Dreams Of„, wo mithilfe künstlicher neuronaler Netze extrem echt wirkende, aber eben fake Bilder erstellt werden. Erinnert ihr euch zum Beispiel noch an das berüchtigte Obama-Deepfakevideo? So etwas wird genau dank der hier verwendeten Technologie immer leichter herzustellen. Wir werden uns also immer öfter fragen müssen: Was ist noch real und wo steckt eine Maschine dahinter? Nach dem Besuch im AEC ist man in dieser Hinsicht garantiert ein paar Erkenntnisse schlauer. Neben all den theoretischen Gefahren, Herausforderungen und Auswirkungen gibt es natürlich auch ein paar hands-on Spielereien: Du willst selber einmal ein KI-System mit Daten füttern und ihm beim Lernen zusehen? Das AEC got you covered.

Global Shift im neuen Ars Electronica Center

Credit: Ars Electronica / vog.photo

Im Steilflug über die Erde

Und last but not least: Ebenfalls im Untergeschoss beheimatet ist die Ausstellung „Global Shift“. Sie zeigt den Wandel unseres natürlichen Lebensraumes und liefert Beispiele, wie der Mensch und unser technologischer Fortschritt darauf Einfluss nehmen. (Spoiler Alert: Viel!) Wusstest du zum Beispiel, dass über 900.000 Objekte (aka Müll) im Orbit herumkreisen? Oder dass von 486.713 Startpunkten in ganz Europa je ein „Weg nach Rom“ führt? Diese Ausstellung erweitert also nicht nur den eigenen Horizont, sondern hilft auch garantiert beim nächsten Pub Quiz weiter. 100 Punkte ans Team AEC!

Ihr wollt noch mehr zum Thema Künstliche Intelligenz erfahren? Nichts wie hin ins Ars Electronica Center! Und wer sich lieber noch ein bisschen vorbereitet: Unsere Redakteurin Vanessa hat hier schon einmal recherchiert, was es mit KI eigentlich auf sich hat…

Titelbild: Ars Electronica / vog.photo

Fräulein Flora Linz gönnt sich eine Auszeit

Unsere fleißigen Schreiberlinge sind ja alle freiberulich tätig und derzeit in anderen Projekten schwer involviert. Deshalb macht der Blog hier eine kleine Pause. Aber keine Sorge: Alle Tipps bleiben natürlich online und sobald es weitergeht, geben wir euch Bescheid. In der Zwischenzeit könnt ihr gerne bei Fräulein Flora Salzburg vorbeischauen. Dort steppt der Bär umso mehr.

XOXO
eure Fräuleins