Stahlstadtkinder kennen das: Etwa jede halbe Stunde brennt der Himmel über Linz. Ziemlich genau über dem Areal des Stahlgiganten voestalpine erhellen sich plötzlich die sonst unscheinbar weißen Rauchsäulen und der pechschwarze Nachthimmel hinter dem Industriegelände färbt sich rot-orange-gelb. Das Spektakel ist auf jeden Fall den einen oder anderen nächtlichen Ausflug wert – ob als Linzer*in oder Touri.
Das ist der Abstich, heißt es in Linz. Oder: Da Hümme brennt! Tatsächlich beginnt der Linzer Nachthimmel in etwa alle dreißig Minuten in den schönsten Rottönen zu leuchten, ganz so, als ob er wirklich brennen würde. Woher kommt’s?
Natürlich von der Stahlproduktion. Nur einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt arbeiten die Hackler*innen der voestalpine rund um die Uhr daran, Erz und was sonst noch so in Stahl gehört in festes Metall zu verwandeln. Wenn der heiße, flüssige Stahl aus dem Hochofen rinnt, kommt auch immer etwas Schlacke mit – quasi der Restmüll, für den es im Stahlwerk keine Verwendung gibt.
Die Schlacke wird in einen eigenen, riesigen Tiegel verfrachtet und erst mal zum Abkühlen gebracht. Genau hier „brennt’s“ dann auch: Wird der Topf mit dem glühenden Restprodukt der Stahlproduktion zum Auskühlen auf Freiflächen geschüttet, leuchtet das stark genug, den ganzen Himmel über Linz in eine einzige orange Wolke zu verwandeln. Zumindest, wenn es dunkel ist.
Beobachten lässt sich das Spektakel in jeder halbwegs klaren Nacht von den Hügeln im Norden im Linz. Der Blick vom Pöstlingberg geht immer, am Schatzweg in der Nähe vom Schatzbauer ist sicherlich auch nicht verkehrt und auch von der kleinen Picknick-Bank am Pfenningberg hat man ganz gute Aussichten. Also: Bier einpacken, Kamera mit Stativ vielleicht auch, rauf auf die Bergal und warten. P.S.: Ist zu zweit am schönsten. Weil Industrieromantik und so.
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Unsere fleißigen Schreiberlinge sind ja alle freiberulich tätig und derzeit in anderen Projekten schwer involviert. Deshalb macht der Blog hier eine kleine Pause. Aber keine Sorge: Alle Tipps bleiben natürlich online und sobald es weitergeht, geben wir euch Bescheid. In der Zwischenzeit könnt ihr gerne bei Fräulein Flora Salzburg vorbeischauen. Dort steppt der Bär umso mehr.
Stahlstadtkinder kennen das: Etwa jede halbe Stunde brennt der Himmel über Linz. Ziemlich genau über dem Areal des Stahlgiganten voestalpine erhellen sich plötzlich die sonst unscheinbar weißen Rauchsäulen und der pechschwarze Nachthimmel hinter dem Industriegelände färbt sich rot-orange-gelb. Das Spektakel ist auf jeden Fall den einen oder anderen nächtlichen Ausflug wert – ob als Linzer*in oder Touri.
Das ist der Abstich, heißt es in Linz. Oder: Da Hümme brennt! Tatsächlich beginnt der Linzer Nachthimmel in etwa alle dreißig Minuten in den schönsten Rottönen zu leuchten, ganz so, als ob er wirklich brennen würde. Woher kommt’s?
Natürlich von der Stahlproduktion. Nur einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt arbeiten die Hackler*innen der voestalpine rund um die Uhr daran, Erz und was sonst noch so in Stahl gehört in festes Metall zu verwandeln. Wenn der heiße, flüssige Stahl aus dem Hochofen rinnt, kommt auch immer etwas Schlacke mit – quasi der Restmüll, für den es im Stahlwerk keine Verwendung gibt.
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Beobachten lässt sich das Spektakel in jeder halbwegs klaren Nacht von den Hügeln im Norden im Linz. Der Blick vom Pöstlingberg geht immer, am Schatzweg in der Nähe vom Schatzbauer ist sicherlich auch nicht verkehrt und auch von der kleinen Picknick-Bank am Pfenningberg hat man ganz gute Aussichten. Also: Bier einpacken, Kamera mit Stativ vielleicht auch, rauf auf die Bergal und warten. P.S.: Ist zu zweit am schönsten. Weil Industrieromantik und so.